Kennt das eigentlich noch jemand: Dieses seltsame - zumindest in meiner Erinnerung rot-schwarze - Plakat: Dreigeteilt niemals? Ich habe das damals nie so recht verstanden, was der dritte Teil sein sollte. Heute ist auch mir vaterlandslosem Gesellen klar, dass das die "deutschen Gebiete jenseits der Oder-Neiße-Linie" waren.
Welche Einheit heute - außer dem Euro - als Maß einer gelungenen Wiedervereinigung gilt - keine Ahnung.
Die offenen Grenzen in Europa, zum Beispiel nach Frankreich, an dessen Grenze ich lebe, sind mir persönlich wichtiger, als die offene Täterää. Sorry, das ist wirklich nur ganz persönlich gemeint. In Frankreich kann man nämlich am Tag der deutschen Einheit einfach ins LIDL marschieren und den Kaffee und den Wein kaufen, ohne die das ganze Vereinigungsgesülze diesseits der Grenze nicht zu ertragen wäre.

Ist so eine Sache mit dem regelmäßigen bloggen. Für die letzte Woche zumindest eine Entschuldigung: War von Montag bis Freitag auf einer Lesereise durchs Bistum Trier. Spannend - immer wieder die gleiche Erfahrung: Engagierte Menschen können auch in sogenannten "schwierigen" Schulen, Stadtvierteln, Kitas usw. einen Raum schaffen, in dem angenehmes Arbeiten und Leben unter den Kindern und mit ihnen funktioniert. Oder negativ gesagt: Da wo die alten Schnarchnasen immer noch regieren, wächst nix außer Agression und Respekt- und Interessenlosigkeit.
Am Rande: Lob für zwei Museen, die ich kennengelernt habe. In Wittlich das Meistermann-Museum - sehr spannend. Und in Bitburg das Kreismuseum: Äußerst liebevoll und anschaulich gestaltet. Gerne wieder. Und wen interessiert das alles?
Bis demnächst.

War für zwei Tage zu einem Gastspiel in Siegburg. Sorry, liebe Siegbürger, aber eure Stadt ist häßlich! Was ist passiert? Vermute, so gut wie alle alte und ansehnliche Bausubstanz ist weggebombt worden? Und dann konnten die Fünfziger ungehindert Bausünde auf Bausünde türmen? Aber warum renoviert ihr dann die paar übriggebliebenen architektonischen Schätzchen nicht wenigstens? (Mauer)Schwamm drüber. Rühmliche Ausnahme: Das türkische Restaurant Medo. Nicht nur gutes Essen und professionelle Bedienung - auch ein richtig lauschiges Plätzchen. Muss im Sommer ein Hit sein - draußen am Mühlbach...
Während ich mich in meiner heute geschriebenen Radiokolumne (SR2: "Brunners Welt") über die Kraftmeierei des Herrn Jung aufrege, geht mir der Erzreaktionär Meisner durch die Lappen. Dabei wollte ich doch anregen, dass dieser Kardinalskopf mal seine Vorstellungen von "entarteter Kunst" zusammenträgt und in einer Ausstellung präsentiert... hat lange keiner gemacht.
Und wie immer regt sich die Kritik fast nur wegen dieses einen falschen Wortes im Lande. Dass dieses Relikt im kirchlichen Würdengewand mal eben die gesamte Moderne wegwischt und davon faselt, Kunst ohne Gottesbezug sei keine, bleibt fast unbemerkt. Selig sind die Armen im Geiste, denn der Aufstieg in der Kirchenhierarchie ist ihnen sicher.

Frisch erstanden - mein weblog.
Mit besten Aussichten, unverbaubar, Randlage.
Kenn mich noch nicht aus damit, aber - geht schon.